Entscheidungen zielen darauf, einen bestimmten Zustand in der Zukunft herzustellen. „Ein essentielles Merkmal von Entscheidungen ist, dass die Wahl zwischen verschiedenen Möglichkeiten besteht und dass unsicher ist, welche Folgen sie nach sich ziehen“, sagt der renommierte Soziologe Professor Dr. Armin Nassehi von der Ludwig-Maximilian-Universität München. Inwiefern damit Entscheidungen immer auch mit Unsicherheitsbedingungen verbunden sind, erörterte Nassehi am 19. Dezember 2022 in einem Vortrag der Reihe Uncertainty-Talk im Plenarsaal des Zentrums für interdisziplinäre Forschung (ZiF)
„Entscheidungen sind Versuche, die Zukunft zu binden – sie sind also ein Mittel, mit unsicheren Bedingungen umzugehen“, sagt Armin Nassehi. „Eine Entscheidung kann nur eine Entscheidung sein, wenn sie mit Kontingenz verbunden ist – wenn also genauso gut auch anders hätte entschieden werden können.“ Vor dem Hintergrund stelle sich die Frage, ob die Unsicherheitsbedingung für Entscheidungen überhaupt steigerbar ist oder ob stattdessen andere Kategorien nötig seien, um besonders schwierige Entscheidungslagen beschreiben zu können, erklärt Nassehi.
Die Reihe Uncertainty Talk wird organisiert vom Center for Uncertainty Studies
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